Der hl. Blasius – Arzt, Bischof und Tierfreund

Februar 3, 2025

Der heilige Blasius und sein Segen gehören fest zu unserer kirchlichen Tradition. Doch seine Heiligengeschichte ist sehr viel mehr als der mit ihm verbundene Segen, der uns vor Erkältungen schützen soll. Es ist auch eine Erzählung voller Legenden, Wunder und volkstümlicher Traditionen, die uns zu einem Leben in Heiligkeit bewegt.

Vom Arzt zum Bischof

Blasius stammte aus einer wohlhabenden Familie (3. oder 4. Jahrhundert) und erhielt eine gute Erziehung. Seine Bildung brachte ihn auf eine medizinische Karriere, und Blasius war zunächst als Arzt tätig. Seine medizinische Begabung und sein Mitgefühl für Kranke machten ihn weit über seine Heimat hinaus bekannt. Sein frühes Bekenntnis zum Christentum und seine tiefe Frömmigkeit führten ihn zum Bischofsposten von Sebaste, der damaligen Hauptstadt der römischen Provinz Armenien. Als Bischof verband er die Kunst der Medizin mit dem Heil des Evangeliums.

Verfolgung und Rückzug in die Einsamkeit

In einer Zeit blutiger Christenverfolgungen – unter Kaiser Licinius oder Diokletian – musste Blasius fliehen. Er zog sich in eine Höhle zurück, wo ihm das Gebet als Trost diente. Die Legende berichtet, dass wilde Löwen, Tiger und Bären ihn beschützten und dass Vögel ihm Nahrung brachten. Er heilte im Gegenzug verletzte Tiere, kümmerte sich um sie und segnete sie, sodass die Tiere wiederum bei Blasius Nähe und Zuflucht suchten. Als Jäger, die im Auftrag des Statthalters nach Wild suchten, keinen einzigen Hirsch oder Hasen mehr fanden, kamen sie der Sache auf die Spur. Sie entdeckten Blasius in seiner Einsiedelei und brachten ihn vor den römischen Statthalter Agricola.

Martyrium und wundersame Heilung

Noch bevor Blasius gefangen genommen wurde, wusste er, was ihn erwartete. Er sah sein Martyrium in der Höhle voraus, doch anstatt zu fliehen, bereitete er sich geistlich darauf vor. Der Statthalter forderte ihn auf, den heidnischen Göttern zu opfern, doch Blasius weigerte sich standhaft. Dafür wurde er ins Gefängnis geworfen. Dort soll er durch sein Gebet einen Jungen vor dem Ersticken gerettet haben, der eine Fischgräte verschluckt hatte – ein Wunder, das zum Ursprung des späteren Blasiussegens wurde.

Der Statthalter ließ ihn daraufhin foltern. Mit eisernen Wollkämmen, die sonst zur Bearbeitung von Schafwolle dienten, wurde seine Haut zerfetzt. Sieben Frauen, die sein vergossenes Blut aufsammelten und ehrten, wurden ebenfalls gefangen genommen und auf die gleiche grausame Weise gefoltert. Schließlich warf man Blasius mit zwei Gefährten in einen See. Sie sollten den See überqueren, was den sicheren Tod bedeutete. Blasius segnete das Wasser, und Christus erschien ihm, sodass er und die Gefährten trocken das Ufer erreichten. Seine heidnischen Peiniger, die verwundert dasselbe taten, ertranken. Schließlich wurde Blasius enthauptet. Vor seiner Hinrichtung betete er, dass alle Menschen, die an Halskrankheiten oder anderen Gebrechen leiden und seinen Beistand erbitten, Heilung erfahren mögen. Eine himmlische Stimme bestätigte ihm, dass seine Bitte erhört wurde.

Der Blasiussegen – Schutz für den Hals

Seit dem 16. Jahrhundert ist es Brauch, dass Gläubige am 3. Februar, dem Gedenktag des Heiligen, zwei gekreuzte Kerzen vor den Hals gehalten bekommen, während der Priester spricht:

“Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen.”

Dieser Segen ist ein Schutz vor Halskrankheiten, aber auch vor anderen Gefahren.
Darüber hinaus gilt er als Patron zahlreicher Berufe: Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Blasmusikanten, Webern, Müllern, Maurern und vielen weiteren. Zudem schützt er Haustiere, insbesondere Pferde. Ein alter Volksglaube besagt, dass Blasius vor wilden Tieren, Sturm und Krankheiten bewahrt. Bauern sahen in seinem Gedenktag ein Zeichen für das bevorstehende Ende des Winters. In ländlichen Gegenden wurde gesegnetes Blasiuswasser an Jungtiere gegeben, um sie vor Gefahren zu schützen.

Blasius sah sein Martyrium voraus – und ging ihm dennoch mit Glauben und Mut entgegen. Sein Leben zeigt uns: Wer mit Gott geht, braucht keine Angst zu haben. Sein Segen wirkt bis heute – nicht nur für den Hals, sondern für ein standhaftes Herz.

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