Autor: Lukasz Holfeld
Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Papst Leo XIV fordert Pressefreiheit und Wahrhaftigkeit – Erste Begegnung mit der Weltpresse

Die Türen öffneten sich langsam. Für einen Moment entstand jene feine Stille, die nicht erwartet wurde. Ein ganzer Saal voller Journalistinnen und Journalisten schwieg. Nur vereinzelt hörte man das gedämpfte Summen technischer Geräte, ein leises Flüstern, das versuchte, sich gegen die Spannung im Raum durchzusetzen. Einige schalteten ihre Telefone aus, andere starrten auf die Bühne. Die erwartungsvolle Atmosphäre schien beinahe greifbar – wie eine Ruhe, die einer Entscheidung vorausgeht.
Als Papst Leo XIV den Raum betrat, erhoben sich alle. Der Applaus war höflich, respektvoll, fast zögerlich. Der neue Papst trat ruhig an das Mikrofon, blickte in die Menge und sagte mit einem leichten Lächeln:
„Wenn Sie zu Beginn klatschen, bedeutet das nicht viel. Wenn Sie am Ende noch da sind und dann noch einmal klatschen – dann war es gut.“
Dieser Satz zeigt seine Haltung: Leo XIV sucht keine Show, sondern Wahrhaftigkeit.

Ein Papst, der um die Kraft der Worte weiß
In seiner ersten Ansprache an die internationale Presse am richtete Papst Leo XIV den Blick auf die Verantwortung der Kommunikation. Er sprach über den Auftrag der Journalistinnen und Journalisten, über Wahrheit zu berichten – mit Sorgfalt, ohne Hast, frei von Ideologie. Dabei rief er zu einem anderen Stil des Mitteilens auf: „Kommunikation darf keine Waffe sein. Worte müssen entwaffnen, nicht spalten.“
Er erinnerte an die Seligpreisung Jesu: „Selig, die Frieden stiften“ (Mt 5,9). Die Worte bezog er auf jene, die über Konflikte berichten, über Unrecht und Gewalt – und dennoch dem Frieden dienen, indem sie der Wahrheit treu bleiben. Besonders betonte er die Solidarität der Kirche mit jenen Medienschaffenden, die wegen ihres Einsatzes für die Wahrheit inhaftiert sind: „Der Einsatz dieser Menschen erinnert uns daran, dass die Würde des Menschen verteidigt werden muss – auch mit Worten.“

Wahrheit ohne Liebe bleibt bloßes Urteil
Wer über Menschen berichtet, müsse sie zuvor gesehen, gehört und ernst genommen haben. „Friede beginnt in unserem Blick auf den anderen“, sagte Leo XIV. Kommunikation dürfe nicht länger durch Vorurteile und Hass getrieben sein, sondern durch Aufmerksamkeit und Geduld.
Mit Blick auf neue Entwicklungen in Technik und künstlicher Intelligenz mahnte der Papst zur Verantwortung: „Technologie allein macht uns nicht menschlicher. Es kommt darauf an, wie wir sie verwenden – ob wir in ihr ein Werkzeug sehen, das der Wahrheit und dem Menschen dient, oder nur ein Mittel zur Kontrolle.“ Er rief die Medienschaffenden dazu auf, Räume zu schaffen, in denen Menschen miteinander sprechen.

Ein Appell an die Berufung der Medien
Mit feiner Klarheit umriss der Papst, was seine Vorstellung von öffentlicher Rede ist: kein Laut-sein, kein Überzeugen um jeden Preis, sondern das ruhige, beharrliche Suchen nach dem, was trägt. „Lasst uns Kommunikation entwaffnen“, sagte er. „Dann wird auch die Welt entwaffnet.“ Er sprach damit über eine Haltung – über eine Kultur des Dialogs, die Menschen ernst nimmt, bevor sie über sie urteilt.
Seine Worte richteten sich an alle, die öffentlich sprechen und berichten. Er sprach von Verantwortung. Nicht von Trends, sondern von Wahrheit. Am Ende seiner Rede standen die Gäste wieder auf. Der Applaus war nun leiser, aber fester. Man applaudierte nicht dem Ereignis, sondern dem, was es auslöste.
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