Maria, Königin im Reich ihres Sohnes

Ein Königreich ohne Ende – so kündigt der Engel den Sohn Mariens an: „Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben“ (Lk 1,32). Wer das Gottesreich sucht, muss auf Christus schauen. Wer Christus sucht, findet unweigerlich Maria an seiner Seite. Ihr Königtum ist kein Schmuckstück der Frömmigkeit. Wenn wir Maria als Königin feiern, sehen wir nicht eine Frau mit Krone und Zepter. Wir sehen die Mutter, die ganz vom Licht des Sohnes ergriffen ist und deren Würde aus ihrer Beziehung leuchtet.

Maria als Mutter und Königin

„Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“ (Lk 1,52). Maria trägt keine Krone aus Gold. Ihre Krone ist aus Demut geformt. Sie hat nicht den Platz der Mächtigen gesucht. Sie hat den Platz der Geringen treu eingenommen. Genau dort hat Gott sie erhoben. Ihre Krone ist nicht schwer, weil sie durch das Licht glänzt, das Gott in ihr entzündet hat. Wer Maria anschaut, erkennt: Wahre Könige herrschen nicht über Menschen, sie führen zu Christus.

Darum ist Maria auch Mutter der Kirche. Das Konzil nennt sie „Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk“ (Lumen gentium 68). Ihre königliche Aufgabe ist die Fürsprache. Sie ist wie eine Brücke, die uns mit dem König Christus verbindet. Wer auf dieser Brücke geht, spürt ihre Nähe und zugleich die Kraft, die von Christus ausgeht. Aber Maria regiert nicht mit Befehlen. Sie regiert, indem sie das Herz weit macht für den Glauben. Ihr Königtum ist wie ein offenes Tor in das Reich des Sohnes, durch das wir immer eintreten dürfen.

Die Krone der Vollendung

Paulus spricht vom „unvergänglichen Siegeskranz“ (1 Kor 9,25) für die Treuen im Glauben. Diesen Kranz trägt Maria schon, weil Christus sie vollendet hat. Sie ist die Erste, die in seiner Herrlichkeit angekommen ist. Ihr Königtum ist deshalb wie ein helles Vorzeichen. Es zeigt uns, dass die Verheißung des Glaubens kein leeres Wort bleibt, sondern Erfüllung findet. In Maria sehen wir die Zukunft der Glaubenden – und dank ihr finden wir Hoffnung.

Christus sagt: „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein“ (Mt 20,26). Maria hat genau das gelebt. Ihr ganzes Leben war Dienst – leise, verborgen und unspektakulär. Doch genau aus solchem Dienst wächst wahre Größe. Darum erhebt Gott sie. Ihr Königtum ist kein Thron aus Stein, es ist ein Platz in den Herzen der Glaubenden. Dort wirkt ihre Macht: durch sich schenkende Liebe. Wer sich Maria anvertraut, merkt schnell, dass sie uns den Weg zieht – weg von uns selbst, hin zu Christus. Ihre Herrschaft ist die sanfte Kraft, die das Herz öffnet für den König.

Die Krone der Hoffnung

Maria ist Königin, weil sie ganz bei Christus ist. Ihr Lobpreis fasst es in einfachen Worten: „Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig“ (Lk 1,49). Das ist der Schlüssel: nicht sie selbst, sondern Gott hat ihr die Krone aufs Haupt gesetzt. Ihr Königtum ist nah und tröstend. Mit ihrem Gebet, ihrem Lobpreis entdecken wir, dass Christus wirklich König ist, mitten im Leben und mitten in der Kirche. Wer mit Maria, der Königin geht, darf gewiss sein: Auch unser Weg führt zur Krone, die nicht vergeht.

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