Autor: Lukasz Holfeld
Lesedauer: ca. 3 Minuten
Schlagwörter:
Advent Armut Aschermittwoch Auferstehung Ausbilder Barmherzigkeit Benin Blasphemie Christentum Christi Himmelfahrt Dunkle Nacht des Glaubens Fasten Fastenzeit Freiheit Gebet Glauben Heilige Heilige Messe Heiliger Geist Heilige Woche Hochmut Indien Jesus Karwoche KCF Kolumbien Kunst Liturgie Natur Ostern Papst Papst Franziskus Pfingsten Priester Priesterseminar Professor Schönheit Seminarist Soziale Medien Sri Lanka Theologie Thomas von Aquin Venezuela Vietnam Weihnachten
Klein, aber nicht verlassen

„Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20) – diese Worte hat Jesus seinen Jüngern mitgegeben. Sie sind eine Zusage. In einem anderen Wort heißt es: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Er sagt nicht: wenn ihr viele seid, wenn es gut läuft oder wenn eure Strukturen tragen. Er sagt: Ich bin da. Und das genügt. Auch wenn es stiller wird in unseren Kirchen, auch wenn viele gehen – er bleibt. Diese reale Gegenwart soll uns tragen und das mehr als jedes sichtbare Ergebnis. Jesu Zusage ist Grund genug, weiterzugehen.
Der Heilige Geist verlässt seine Kirche nicht
Pfingsten ist kein einmaliges Ereignis der Vergangenheit. Der Heilige Geist wurde nicht nur gesandt, er bleibt gegenwärtig. Jesus hat es verheißen: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Diese Zusage galt nicht nur den ersten Jüngern. Sie gilt der Kirche zu jeder Zeit – auch heute, wo vieles unsicher erscheint und nicht mehr selbstverständlich ist.
Der Geist Gottes drängt sich nicht auf. Er wirkt leise, oft unsichtbar, aber dennoch zuverlässig. Nicht durch äußeren glorreichen Erfolg und auch nicht durch übergroße Zahlen, aber durch Menschen, die sich ihm öffnen, auch dort, wo Ratlosigkeit herrscht oder Müdigkeit. Wer betet, wer hinhört und wer die Nähe Gottes sucht, der wird erfahren, dass der Geist noch immer lebendig ist.
Glaube wächst aus Treue. Wer bleibt, weil er Christus kennt, wird nicht wanken, wenn Strukturen kleiner werden. Der Heilige Geist führt zu einem Glauben, der trägt – auch im Kleinen und auch gegen Widerstände.

Die Eucharistie bleibt Mitte
Die beiden Hochfeste Pfingsten und Fronleichnam gehören zusammen. Der eine Herr, der den Heiligen Geist sendet, ist derselbe, der sich in der Eucharistie gibt. „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“ (Lk 22,19). Auch wenn viele sich vom Leib fernbleiben, er zieht sich nicht zurück.
Manchmal wirkt das eucharistische Leben unscheinbar. Wenige versammeln sich, die Lieder klingen leise oder nur noch instrumental. Das große Bild der Kirche wirkt geschwächt und brüchig. Doch die Mitte bleibt: Christus ist gegenwärtig. Er bleibt – auch wenn vieles fällt.
Wer den Herrn empfängt, empfängt Leben. Die Eucharistie ist Begegnung mit dem lebendigen Christus. Und diese Begegnung wirkt sich auf uns aus: Sie stärkt uns, klärt Zweifel, richtet wieder auf. Darum braucht es nicht viele. Es braucht nur Glauben, oder besser gesagt Menschen, die Christus suchen und die ihm treu bleiben. Wo Christus empfangen wird, dort lebt die Kirche – mit ihm, aus ihm, auf ihn hin.
Christus bleibt bei uns
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben“ (Lk 12,32). Und Jesus meint damit keine äußerlich spektakuläre oder glänzende Gemeinschaft, sondern eine, die nur ihm gehört. Auch wenn wir kleiner zu werden scheinen, auch wenn wir manches vielleicht verlieren, Christus bleibt, weil der Heilige Geist bleibt. Darum ist unsere Hoffnung lebendig – weil Christus treu ist.
Pfingsten ist der Beginn der Kirche und es ist immer wieder ihr Anfang. Und nicht wir halten die Kirche lebendig. Es ist der Geist Gottes, der sie atmen lässt. Darum gilt: Wo Menschen glauben, beten, tragen und hoffen, dort ist Kirche. Und dort beginnt Zukunft.
Spendenkonto
Priesterausbildungshilfe e. V.
IBAN: DE20 3705 0198 1930 3223 65
BIC: COLSDE33XXX