Feuer, das Leben weckt – Der Heilige Geist als Gabe des erhöhten Christus

Juni 9, 2025

Pfingsten markiert den Ursprung der Kirche. Dort, wo „Zungen wie von Feuer“ auf die Jünger niederkamen (Apg 2,3), öffnet sich der Himmel und Gottes Gegenwart dringt in die Welt ein. Das Feuer, das vom erhöhten Christus gesandt wird, ist die Antwort auf die Sehnsucht der Menschheit nach Leben und Wahrheit. Es entzündet die Kirche, die nun Trägerin und Verkünderin der göttlichen Kraft ist. Denn wer das göttliche Feuer empfängt, bleibt nicht mehr, wie er war.

Christus teilt seinen Geist

Christus wurde „zur Rechten Gottes erhöht“ (Apg 2,33) und empfängt den Geist als Gabe, um ihn auszugießen. Diese Gabe ist Ausdruck seiner Herrschaft und Liebe. Die Erhöhung Christi verbindet Himmel und Erde und macht den Heiligen Geist zum Lebensstrom der Gemeinde. „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen“ (Joh 12,32). Auf diese Weise wirkt der Heilige Geist als Ziehen des erhöhten Menschensohnes, der durch Leiden am Kreuz zur Herrlichkeit gelangt ist. Die Gabe des Geistes ist folglich das fortwährende Wirken Christi, das Menschen bis zum Ende der Welt eint und zum Heil führt.

Der Heilige Geist dringt in das Leben der Gläubigen ein. Er ist Lehrer und Tröster, der daran erinnert, was Christus lehrte, und zu jedem Zeitpunkt Orientierung schenkt. „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). Durch ihn wird Christus in der Kirche gegenwärtig und wirksam, prägt ihr Handeln und betet in den Herzen der Gläubigen.

Feuer als Zeichen göttlicher Nähe

Feuer ist nicht bloß ein Bild. Es ist das biblische Echo der göttlichen Nähe. Im Alten Bund manifestierte Gott sich durch Feuer, das reinigt und heiligt. Der brennende Dornbusch (Ex 3,2), der Sinai in Flammen (Ex 19,18), die Feuersäule (Ex 13,21) – sie alle bezeugen eine Nähe, die zugleich ehrfürchtig und transformierend ist. Dieses Feuer erscheint bei Pfingsten in neuer Weise: als Herzensfeuer in Menschen, sodass sie durch den Geist zum Tempel Gottes werden. „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1 Kor 3,16).

Gott verbrennt nicht, was er berührt. Das Pfingstfeuer sammelt, was zerstreut war, und erhebt die Vielfalt der Völker. Der Prophet Joel kündigte das Pfingstfeuer an: „Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch“ (Joel 3,1). Diese universale Gabe schafft die Grundlage der Kirche als Gemeinschaft aller Völker, Kulturen und Sprachen. Sie befähigt die Gläubigen, in ihrer eigenen „Sprachen Gottes große Taten“ zu sprechen (Apg 2,11), ohne Einheit und Identität aufzugeben. Das göttliche Feuer verbindet, ohne die Menschen in Uniformität zu erzwingen.

Bereit für das göttliche Feuer

In der Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten verharrten die Jünger „einmütig im Gebet“ (Apg 1,14) – wach und bereit, offen für das Wirken Gottes. Das Pfingstfeuer trifft auch heute jene, die sich Christus anvertrauen. Es fordert zum Brennen heraus, zur Offenheit für Gottes Gegenwart und zur lebendigen Verkündigung seines Lebens. Wer vom Geist erfüllt ist, trägt die Kraft Christi in sich und wird zum lebendigen Zeugnis seiner Herrschaft.

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