Autor: Lukasz Holfeld
Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Das pulsierende Tempelherz der Seele – Wo Gott wirklich wohnt

„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst“ (1 Kor 6,19). Dieses Wort des Apostels Paulus ist keine Randnotiz. Es ist ein Weckruf. Wer diese Worte hört, muss sich fragen: Lebt der Heilige Geist, ja Gott selbst in mir? Ist mein Leben ein Ort, an dem er wirklich gegenwärtig ist?
Gott wohnt dort, wo man ihn aufnimmt. Christsein, also Getauftsein, heißt nicht, über Gott zu sprechen. Es bedeutet, Ihm Raum zu geben – in Gedanken, im Gebet, in Entscheidungen. Wenn das geschieht, wird das Herz zum Ort seiner Gegenwart.
Der Heilige Geist – der Baumeister des inneren Tempels
Der Heilige Geist selbst baut den Tempel in uns, doch nicht ohne uns. Er wirkt durch die Wahrheit im Verborgenen und zeigt, was nicht trägt, und richtet auf, was fest gegründet ist. Er erinnert uns an alles, was Christus gesagt hat (Joh 14,26). Und nur er kann uns fähig machen, geistlich zu leben, nicht nur äußerlich religiös zu sein.
Dabei zwingt der Heilige Geist niemanden. Er übergeht unseren freien Willen nicht und wirkt in denen, die ihm Raum geben – durch Gebet, Sakramente, Hören auf das Wort Gottes. Wer sich Zeit nimmt für die Eucharistie, wer die Beichte aufrichtig lebt, wer sein Leben an der Wahrheit des Evangeliums misst, der wird vom Heiligen Geist geformt. Das geschieht aber nicht durch Gefühl, sondern durch Treue. Wie ein Tempel Stein für Stein wächst, so wird das Herz fester, offener für Gott und bereit, seinen Willen zu tun.

Die Verwandlung des Herzens
Die Gegenwart Gottes ist nie neutral. Wo er wohnt, da verändert sich alles. Der Heilige Geist lässt uns erkennen, was heil ist – und was krank. Er deckt Schuld auf, um sie zu vergeben. Er führt zur Umkehr, nicht zur Selbstrechtfertigung. Die Beichte ist dafür das Sakrament: Dort wird das Herz gereinigt, damit der Tempel nicht nur äußerlich schön, sondern innerlich bewohnbar wird. In der Eucharistie wird Christus in uns aufgenommen. Wer ihn würdig empfängt, wird gestärkt, erneuert und gefestigt.
Diese Verwandlung ist kein Ausnahmefall. Sie ist die normale Folge eines geistlichen, auf Christus hin ausgerichteten Lebens. Der Heilige Geist macht uns bereit, das Gute zu lieben und das Böse zu meiden. So wächst das Herz zu dem heran, wozu es geschaffen wurde: Ort der Begegnung mit Gott, Quelle lebendiger Kraft und Fundament eines glaubwürdigen Lebens.
Das verwandelte Herz
Ein Herz, in dem Gott wohnt, bleibt nicht leer, wankt nicht und ist nicht unentschieden. Es wird ein Ort des Lichts, der Klarheit sowie der Treue. Dank der Kraft Gottes. Darum gilt: Wer Gott wirklich in sich aufnehmen will, muss bereit sein, sein Leben zu ordnen. Von Grund auf. Und das nicht einmalig, sondern täglich.
Der Heilige Geist zieht nicht in einen fremden Raum ein – er macht ihn zu seinem. Er will das Herz gestalten, heiligen, festigen. Dann wird das Wort wahr: Der Mensch wird ein lebendiger Tempel Gottes, wo das Herz ihm gehört. Und aus ihm strömt das, was die Welt braucht: Glaube, Liebe, Wahrheit – getragen von Gottes Gegenwart.
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